Az Uralothek alapján |
finn | kusiainen 'Ameise' | ||||||
kusilainen 'Ameise' | |||||||
észt | kusilane 'Ameise' | ||||||
kusiline 'Ameise' | |||||||
kusikas 'Ameise' | |||||||
udmurt/votják | S | kuǯ´iľi 'Ameise' | |||||
K | kuźiľi 'Ameise' | ||||||
G | kuźiľi 'Ameise' | Wichm [wotj] | |||||
G | ku̇źiľi 'Ameise' | ||||||
komi/zürjén | S | koʒ́ul 'Ameise' | |||||
SO | ko̭ʒ́ul 'Ameise' | ||||||
P | ke̮ʒ́i̮v 'Ameise' | ||||||
? manysi/vogul | TJ | künš-: künš-kaškɛ̮̄j 'Ameise' | kaškɛ̮̄j 'Ameise' | WV: 123 | |||
KU | χońš-: χońš-χošγəj 'Ameise' | χošγəj 'Ameise' | WV: 123 | ||||
LU | kuńš-: kuńškōšəj 'Ameise' | kōšəj 'Ameise' | WV: 123 | ||||
magyar | hangya 'Ameise' | ||||||
reg | hangyal 'Ameise' | ||||||
reg | hangyál 'Ameise' | ||||||
ÚESz. | hangya |
Finn. ainen, lainen, est. lane, line, kas, wotj. l'i und syrj. l sind Ableitungssuffixe. Ung. a ist entweder ein Diminutivsuffix oder, falls die Wortfamilie mit ung. húgy 'Urin' usw. zusammengehört, eventuell ein Verbalnomensuffix.
Es ist unsicher, ob das wog. Wort hierher gehört, weil es nur in Zusammensetzungen vorkommt. Falls das 1. Glied TJ künš- 'Ameise' bedeutet, so ist künš-kaśkɛ̮̄j eine undurchsichtig gewordene Zusammensetzung mit der Bedeutung 'Ameise + Ameise', möglicherweise kann aber das 1. Glied mit TJ końć- 'harnen; beißen (von der Ameise)' verglichen werden. — Die Lautform von wog. TJ künš- wurde auch durch wog. (WV 65) TJ künš 'Klaue, Nagel' beeinflußt.
Das Vorbild des wog. und ung. Wortes kann auf *ńć, des finn. Wortes auf *ć und der perm. Wörter auf *ńć oder *ć zurückgeführt werden. Das n in ung. hangya ist wohl ein inetymologischer Laut.
Mehrere Forscher (Hunfalvy: MNyszet. 2: 213; Lewy: FUF 13: 306; SzófSz.; Benkő: MNyjt. 49, 64) halten die Wortfamilien *kuńće ~ kuće 'Ameise' FU und *kuńće ~ *kuće 'Harn; harnen' U etymologisch für identisch, mit der Begründung, daß sich die Ameise durch Bisse gegen die Feinde wehrt und in die Wunden Ameisensäure spritzt und deshalb in mehreren Sprachen für den Ameisenbiß das Verb für 'harnen' benutzt wird. In diesem Falle wären die unterschiedlichen Vokale in ung. hangya und húgy durch Wortspaltung zu erklären. Zwischen finn. kusiainen 'Ameise' und kusi 'Harn' sowie wog. KU χońš-: χońš-χošγəj 'Ameise' und χońš- 'harnen; beißen (von der Ameise)' kann ein volksetymologischer Zusammenhang bestehen.
Mehrere Forscher (ÁKE 326; Setälä: FUFA 12: 92; Setälä: JSFOu. 30/5: 50; Beitr. 116; SzófSz.) haben wog. TJ -kɛ̮škɑ̄j: künš-kɛ̮škɑ̄j 'Ameise', ostj. V koćŋi̬ und selk. kîča hierher gestellt. Diese Wörter können aber wegen des inlautenden *č nicht hierher gehören; s. *kućɜ 'Ameise' U.