anhand von Uralothek |
? Chanti/Ostjakisch | V | ḷaγəḷ 'die flache Hand' | Ostjakisches: 476 | ||||
DT | laχəl 'Pfote; Tatze, Handteller (des Menschen)' | Ostjakisches: 476 | |||||
? Mansi/Wogulisch | TJ | lɛ̮jəl 'Fuß' | Steinitz, WogVok: 119, 196 (Kannisto, mitg Steinitz) | ||||
KU | lāl (lajl-) 'Fuß' | Steinitz, WogVok: 119, 196 (Kannisto, mitg Steinitz) | |||||
P | lē̮l (lajl-) 'Fuß' | Steinitz, WogVok: 119, 196 (Kannisto, mitg Steinitz) | |||||
So | lāγəl 'Fuß' | Steinitz, WogVok: 119, 196 | |||||
? Ungarisch | reg | loll (lolja) 'Vorderschinken; torkospecsenye (a disznó torkán, az álltól a két első lábig terjedő széles, lapos hús); Kinn- und Halsfleisch des Schweines' | |||||
reg | lolu (lolva) 'Vorderschinken; torkospecsenye (a disznó torkán, az álltól a két első lábig terjedő széles, lapos hús); Kinn- und Halsfleisch des Schweines' |
Die Stammesalternation loll ~ lolu (lolv-) läßt sich aus lγ < *lk erklären.
Wegen der abweichenden Bedeutungen ist die Zusammenstellung unsicher, obwohl es auch in der Etymologie anderer Körperteile (s. z.B. *ańćɜ 'das Hintere, Unterleib' Ug.) vorkommt, daß das Wort in einer verwandten Sprache nicht denselben, sondern einen angrenzenden Körperteil bezeichnet.
Die Herleitung des ung. Wortes aus dem Tschech. (lalok, laloch 'Unterkehle, Unterkinn') (Munkácsi: Nyr. 56: 133) ist aus wortgeographischen Gründen nicht wahrscheinlich, da loll, lolu nicht nur im Norden des heutigen ung. Sprachgebietes vorkommt, sondern auch in anderen Gegenden, wie das durch das Wörterbuch des Calepinus bewiesen wird; dessen ungarischer Teil wurde von Priestern geschrieben, die aus dem Komitat Baranya oder aus Siebenbürgen stammten oder dort lebten. Außerdem grenzte zur Zeit der vermutlichen Übernahme das nördliche Dialektgebiet nicht an das tschechische Sprachgebiet.