anhand von Uralothek |
? Mansi/Wogulisch | TJ | ćäw 'Zeit; ein gewisses Maß, eine gewisse Menge; Art' | FUF: 107 (Kannisto mitg. Liimola) | ||||
KU | śüw 'Zeit; ein gewisses Maß, eine gewisse Menge; Art' | FUF: 107 (Kannisto mitg. Liimola) | |||||
P | śiγ 'Zeit; ein gewisses Maß, eine gewisse Menge; Art' | FUF: 107 (Kannisto mitg. Liimola) | |||||
P | śi 'Zeit; ein gewisses Maß, eine gewisse Menge; Art' | FUF: 107 (Kannisto mitg. Liimola) | |||||
? Ungarisch | -ség, -ság 'Suffix zur Bildung von Abstrakta u. Sammelnamen' | ||||||
erdőség 'Waldung' | erdő 'Wald' | ||||||
jóság 'Güte' | jó 'gut' | ||||||
-szág 'Suffix zur Bildung von Abstrakta u. Sammelnamen' | |||||||
ország 'Land, Reich, Staat' | |||||||
jószág 'das Gut, Vermögen; Vieh' | jó 'gut' |
Die interdialektale Vokalentsprechung im Wog. ist unregelmäßig, wenn auch in der Nachbarschaft von *γ (< *ŋ) nicht ohne Beispiel.
Im Wog. dürfte ein Lautwandel *ŋ > *γ > γ, w, 0 und im Ung. *ŋ > *ŋk > g eingetreten sein.
Ung. -ség, -ság ist möglicherweise aus einem selbständigen Wort entstanden, wobei jedoch die Frage offen bleibt, aus welchem Wort das Ableitungssuffix entstanden ist und ob die Variante mit palatalem oder velarem Vokalismus die primäre ist. -ség, -ság kommt bereits in den ältesten Sprachdenkmälern als Ableitungssuffix mit und ohne Vokalharmonie, zusammengeschrieben mit dem vorangehenden Wort oder getrennt geschrieben vor. Die in den Kodexen häufigen Ableitungen auf -ségű weisen eher auf ursprünglich palatalen Vokalismus hin. Das sz in der Variante -szág (jószág, ország) des ung. Ableitungssuffixes -ség, -ság (vgl. Melich: MNy. 21: 52; Szinnyei: MNy. 22: 246; Horpácsi: MNy. 49: 47, 49, 50) läßt sich durch eine urung. dialektale Sonderentwicklung erklären (s. Gombocz: MNy. 20: 62, 21: 129; Melich: MNy. 21: 52; Bárczi: RMNyj. 6; Bárczi: Htört.2 116; Benkő: MNyjt. 68).
Das Ug. Substantiv für 'Zeit' konnte leicht zum Suffix für Abstrakt- (später Kollektiv-) Bildung werden, vgl. syrj. lun 'Tag' > tom-lun 'Jugend, Jugendzeit' (tom 'jung'), ozi̮r-lun 'Reichtum' (ozi̮r 'reich'); mord. E či, M ši 'Sonne, Tag' > E paroči, M paroši 'das Gute, gutes Leben, Vermögen, Habe (E M), lieb, geehrt (E)' (paro 'gut'), E šumbra-či 'Gesundheit' (šumbra 'gesund'); lapp. N -vuottâ (< fi. vuosi 'Jahr') > nuorravuottâ 'youth'.
Ung. -ség, -ság gehört möglicherweise in einen anderen etymologischen Zusammenhang (s. *čeŋke 'Dampf, Dunst ...' FU).
Die Herleitung von ung. -ség, -ság aus *seg, ? *ség 'Hügel' (s. *ćiŋkä (*ćüŋkä) 'Hügel' FU) bzw. — wegen der auch in den ältesten Sprachdenkmälern vorkommenden (an der Vokalharmonie teilnehmenden) Variante -ság — aus *ság 'Hügel, Berg' (s. *ćȣŋka 'Hügel' FU) (Horpácsi: MNy. 49: 44; Balázs: MNy. 49: 50; D. Bartha, Szóképz. 120; Sz. Kispál: NyK 60: 84; Gulya: NyK 66: 384) ist semantisch zu weit hergeholt bzw. kann nicht durch semantische Parallelen unterstützt werden.