anhand von Uralothek |
Mordwinisch | E | sazor 'jüngere Schwester' | |||||
M | sazor 'jüngere Schwester' | ||||||
? Mari/Tscheremissisch | KB | šə̑žar 'Geschwister, Fadenbruch' | |||||
U | šüžar 'Geschwister, Fadenbruch' | ||||||
B | šužar 'Geschwister' | ||||||
B | akak šužarak 'Fadenbruch' | aka 'ältere Schwester' | |||||
Wotjakisch/Udmurtisch | S | suzer 'jüngere Schwester' | Px1-2-3Sg. surzi̮, surzi̮d, surzi̮s | ||||
G | suzer 'jüngere Schwester' | Wichmann mitg. Uotila: MSFOu. 65:216 | |||||
Komi/Syrj | S | sozor 'Fadenbruch im Gewebe' | |||||
PO | so·zѳr 'переслежина (в холсте)' |
< urar. od. frühuriran. *su̯asar- ; aw. χνanhar- 'Schwester', altind. svásar- , russ. cecmpa 'Schwester' usw.
Das tscher. Wort gehört nur im Falle eines Lautwandels *a > *ŭ (> ə̑, u) hierher. In der Formvariante U šüžar wurde möglicherweise unter dem Einfluß des š *ŭ > ü (vgl. Bereczki: NyK 70: 31). Falls in der ersten Silbe des tscher. Wortes ursprünglich *i oder *e war, gehört das Wort in einen anderen etymologischen Zusammenhang (s. *sisare ~ *sesare 'Schwester' FW).
Das auf Grund der perm. Wörter erschließbare urperm. *o der ersten Silbe ist eine unregelmäßige Entsprechung von a, das aus dem mord. und den ieur. Formen rekonstruiert werden kann.
Zur Bedeutung im Syrj. vgl. finn. sisarukset 'Geschwister' ~ 'Kettenfäden, die gleichzeitig an den Zettelrahmen geführt werden'; est. sõsaritse 'Schwester untereinander' ~ 'zwei falsch nebeneinander laufende Fäden im Gewebe'; syrj. ćoj 'cecmpa' ~ soć- id. ~ ki̮k ćoj 'лишняя нитка в оcнове', ki̮k soć id.; russ. близня 'eines der Zwillingskinder', близинец 'Zwilling', близняmа 'die Zwillinge, Zwillingskinder' ~ близна 'der Fadenbruch (im Gewebe)', близни 'Fehler beim Weben (wenn zwei Fäden im Zettel nebeneinander geblieben sind)'; russ. cecmpa 'Schwester' ~ 'Fadenbruch'.
Paasonen (s-Laute 123) stellte das syrj. Wort mit mord. E śesra, śestra 'Fadenbruch' zusammen. Das mord. Wort ist jedoch eine Entlehnung aus russ. cecmpa 'Schwester; Fadenbruch'.
Mehrere Forscher (Lindström: Suomi 1852: 85; Anderson: Stud. 196, 278; O. Donner: Internationale Zeitschrift für allgemeine Sprachwissenschaft 1: 259, 261, 262, 271; Setälä 16/2: 6, FUF 2: 256—257; s -Laute; Lytkin: VokPerm. 96; ESK) haben finn. sisar 'Schwester' hier eingeordnet. Das ist jedoch nicht akzeptabel, weil das finn. Wort ein balt. Lehnwort ist und das i der ersten Silbe auf *i oder *e zurückgeht.