anhand von Uralothek |
? Finnisch | kiima 'Brunst, Brunft' | ||||||
kiimaa- 'sich paaren, brünstig sein' | |||||||
kiivas 'heftig, hitzig, leidenschaftlich, eifrig, schnell, eilig' | Gen. kiivaan | SKES | |||||
Olonetsisch | kiimu 'kiima, Brunst, lintujen soidin, Balz der Vögel' | SKES | |||||
? Estnisch | kiim 'Begierde, Geschlechtstrieb, Brunst, Gailheit' | Gen. kiima | |||||
kiivas 'eifersüchtig' | Gen. kiiva | ||||||
? Saami | L | kipma- 'sich paaren' | |||||
L | keiˈmē 'Laufzeit, Paarungszeit (des Hundes, der Waldtiere und der Schlagen)' | ||||||
L | käi'ma- 'in Brunst sein (lufig sein, ranzen usw., vom Hund, Wolf, Fuchs, Bren, von der Schlange)' | ||||||
L | kipmē 'Paarung der Vögel' | < Finnisch | |||||
N | givâs -vv- 'keen and courageous' | ||||||
N | giei'bme -im- 'mating season of bitch, female cat or beast of prey' | ||||||
N | giei'bmâ- -im- 'mate, pair of dog, cat, and beast of prey, be in season of the females of the above mentioned animals' | ||||||
N | gibmâ--m- 'mate of the female animals; be in (breeding) season' | < Finnisch | |||||
N | giives 'excessively eager, keen' | < Finnisch | |||||
? Wotjakisch/Udmurtisch | S | kemǯ- 'anfangen zu brennen, Feuer fangen, sich entzünden' | |||||
J | kenž- 'anfangen zu brennen, Feuer fangen, sich entzünden' | ||||||
G | kenʒ́ị̑- 'anfangen zu brennen, Feuer fangen, sich entzünden' | FUF:11:204 (Wichmann) | |||||
? Komi/Syrj | Ud | kam 'Balz, Balzzeit, Balplatz' |
Wotj. ǯ usw. ist ein Ableitungssuffix.
Die finn. und lapp. Formen dürften die Fortsetzungen eines frühurfinn. *kei̯ma (> *kii̯ma) oder *kei̯-ma (> *kii̯-ma) sein. Falls -ma ein Suffixelement ist, hängt das Grundwort möglicherweise mit *keje (*kȣ̈jyɜ) 'Balz; balzen' FU zusammen. Zum Wechsel m ~ v in finn. kiima ~ ? kiivas vgl. finn. käämi 'Weberspule' ~ est. kääv, finn. oiva 'sehr gut, tüchtig' ~ oima id.
Das wotj. Wort könnte höchstens dann hierher gehören, wenn die Formvariante mit m ursprünglich ist; in diesem Falle ist n in kenž- bzw. kenʒ́ị̑- unter dem assimilierenden Einfluß des folgenden ž bzw. ǯ aus m entstanden. Auch aus semantischen Gründen ist die Zugehörigkeit des wotj. Wortes unsicher.
Die Zugehörigkeit des syrj. Wortes ist wegen des a unsicher. Außerdem ist es nur in einem einzigen Dialekt belegt.
Onomat.
S. auch *keje (*kȣ̈jyɜ) 'Balz; balzen' FU.
Kannisto (Vir. 1933: 418—9) hat wog. TJ KO P So. kim '(teeren, metson) soidin; Balz (des Birkhahns, des Auerhahns) (TJ); soidinpaikka; Balzplatz (KO); soidin; Balz (P So.)' hier eingeordnet. Das ist jedoch nur richtig, wenn die rekonstruierbare Grundform *kejma ~ ͑*kejmä eine Ableitung von *keje 'Balz; balzen' FU ist. Die Zusammenstellung von finn. kiima mit ung. hév 'Wärme, Hitze' (Wichmann: FUF 11: 204; Setälä: FUFA 12: 4; Toivonen: FUF 21: 115 mit ?; Toivonen: FUF 22: 142 mit ??; SzófSz. mit ?; FUV mit ?) ist aus lautlichen und semantischen Gründen nicht akzeptabel.