anhand von Uralothek |
Finnisch | terä 'Schneide, Schärfe, Spitze, Gipfel' | ||||||
Estnisch | tera 'Schneide, Spitze' | ||||||
Saami | N | dœrre -œ̄r- 'edge-side, the whole of the thin part of an axe' | |||||
N | tierre 'Klinge (eines Messers)' | ||||||
Not | tieᵢrr 'Klinge (eines Messers)' | 617 | |||||
Kld | tieᵢrr 'Klinge (eines Messers)' | 617 | |||||
T | tierre 'Klinge (eines Messers)' | 617 | |||||
Mari/Tscheremissisch | KB | ter 'Schneide' | |||||
U | tür 'Schneide' | ||||||
B | tür 'Schneide' | ||||||
Wotjakisch/Udmurtisch | S | tir 'Axt, Beil' | |||||
K | ter 'Axt, Beil' | ||||||
G | tir 'Axt, Beil' | Wichm [wotj] | |||||
Ungarisch | tőr 'Dolch; (veralt.) Schwert; Pfrieme' |
Wotj. 'Axt, Beil' und ung. 'Dolch' sind aus der angenommenen ursprünglichen Bedeutung klar verständlich.
Nach Toivonen (FUF 21: 126) könnte ung. tőr eher mit mord. E toro, M tor 'Säbel' zusammengestellt werden, obwohl Paasonen (mitg. Toivonen: a.a.O.) das Wort mit finn. tuura 'Eishaue' verknüpft. Toivonen hält es für möglich, daß mord. toro früher einen palatalen Vokalismus besaß. Dies ist jedoch nicht akzeptabel, da das o in einer solchen Konsonantenumgebung auf einen velaren Vokal zurückgeht.
Im SzófSz. wird ung. tőr — wenn auch mit ? — aus ung. (veralt.) töv- 'stechen' (~ tűz- 'anstecken') abgeleitet. Das ist nicht zu akzeptieren, da es kein deverb. Nominalsuffix FU *r gibt.
Die Herleitung von ung. tőr aus den kaukasischen Sprachen (vgl. lakk. tur, tschetschen. t̀ur 'Schwert, Säbel, Degen' (ÁKE 609; Simonyi: Nyr. 43: 385; Mészáros: NéNy. 8: 107) kann nicht akzeptiert werden.