anhand von Uralothek |
? Komi/Syrj | Ud | sa 'Zugriemen für Rentiere' | < Nenetsisch | ||||
I | sa 'Zugriemen für Rentiere' | < Nenetsisch | |||||
? Ungarisch | szíj 'Riemen' | Akk. szíjat | |||||
reg | széva 'Riemen' | ||||||
reg | szí 'Riemen' | ||||||
reg | sziju 'Riemen' | ||||||
reg | szív 'Riemen' | ||||||
reg | sziva 'Riemen' | ||||||
reg | szivu 'Riemen' | ||||||
Alt | Zius 'Riemen' | Györffy:1:67 | |||||
Alt | Zyv 'Riemen' | MNy:63:369 | |||||
? Nenetsisch | O | sā 'Zugriemen des Rentiers des Hundes' | Juraksamojedisches:401 | ||||
Lj | χā 'Zugriemen' | ||||||
? Enetsisch/Jenissej-Samojedisch | Ch | sa 'Halfter' | |||||
B | so 'Halfter' | ||||||
? Tawgy | suaŋ 'постромка' | JPNS:1:56 |
Twg. ŋ ist ein Ableitungssuffix.
Ung. í (i) ist aus velarem *i̮ entstanden.
Ung. u in altung. sziu (Zius, Zyv) und dial. sziju, szivu usw. ist das Ergebnis der Vokalisierung von ursprünglichem *w. j ist als Hiatustilger nach dem Ausfall des ursprünglichen *w entstanden. Die Nominativformen szíj, (dial.) szív sind Rückbildungen aus suffigierten Formen (szíjat, szíjak, szíjas usw.). Die einzelnen Formvarianten sind durch die unterschiedliche Entwicklung des Diphthongs (*i̮u̯) iu̯ bzw. durch Konsonanteneinschub als Hiatustilger entstanden.
Die Zusammenstellung ist wegen der entfernten Verwandtschaft unsicher.
Das ung. Wort kann auch in einen anderen etymologischen Zusammenhang gehören (s. *śuka 'Rinde, Bast, Fell, Haut' FU). Es ist aber auch möglich, daß es aus der Variante szi-, szív- (dial. szil-) 'schneiden, spalten, schnitzen, hobeln' mit Partizipsuffix ú entstanden ist oder die Nominalform des Nomen-Verbums szí, szív ist (vgl. MUSZ. 296; Szinnyei: NyK 33: 131; Szilasi: NyK 33: 271; Beke: Nyr. 59: 98; SzófSz.; Pais: MNy. 48: 131).
Die mit dem oben genannten jen. Wort zusammengestellten (Beitr. 221) lapp. N čadna- 'vincere, ligare' und jur. śɑ̄n 'Knochen am Halfter; Halfter' gehören wegen ihres n nicht hierher (s. *ćinɜ (*ćenɜ) 'Zugriemen des Schlittens; den Hund an den Schlitten spannen' U).
Das von mehreren Forschern (Toivonen: KSVk. 1934: 227; N. Sebestyén: MNy. 30: 185; FUV) hierher gestellte ostj. V seγə 'Zugriemen (des Rentiers), Halsband (des Hundes), woran der Zugriemen befestigt wird' gehört wegen seines palatalen Vokals nicht zu dieser Etymologie.
Selk. ǯa (< *ča) in kannonǯa 'Zugriemen des Schlittens', das von N. Sebestyén hierher gestellt wurde (MNy. 30: 185), kann nicht die Entsprechung von ung. szíj usw. sein, weil selk. ǯ einem jur., jen. und twg. s nicht entsprechen kann und weil ǯa als selbständiges Wort nicht bekannt ist.
Die von Lehtisalo (Vir. 1959: 372) hierher gestellten Wörter selk. sorä: mat soräntap äta 'ich spanne ein Rentier an', und koib. suĭ-lja 'ich ziehe in der Karawane' sind aus semantischen Gründen nicht akzeptabel.