Based on the Uralothek |
Mordvin | E | śeŕńe- 'scheißen' | |||||
E | śäŕńi- 'scheißen' | ||||||
M | śäŕńe- 'scheißen' | ||||||
M | śeŕńe- 'scheißen' | ||||||
M | śarondo- 'scheißen' | ||||||
M | śäŕeńd'e- 'scheißen' | ||||||
Mari/Cheremis | KB | šə̑r 'Scheiße, Dreck, Kot' | |||||
KB | šara- 'scheißen; besudeln' | ||||||
U | šur 'Scheiße, Dreck, Kot' | ||||||
U | šora- 'scheißen, besudeln' | ||||||
B | šur 'Scheiße, Mist' | ||||||
B | šora- 'scheißen, misten' | ||||||
Khanty/Ostyak | Kaz | śɔr 'apfelförmiger Kot, Mist (auch vom Menschen)' | 916 | ||||
Ni | śɔr 'Kot (des Ren- od. Elentiers)' | 916 | |||||
Hungarian | szar 'Dreck, Scheiße' | ||||||
szar- 'scheißen' |
Mord. ńe, ńi, ondo und eńd́e sind Ableitungssuffixe.
Im Mord. ist der ursprünglich velare Vokal (a) unter dem Einfluß von ś mit Ausnahme von śarondo- palätalisiert worden.
Das auf Grund von tscher. šə̑r, šur anzunehmende urtscher. *o oder *u ist die unregelmäßige Entsprechung des ursprünglichen *a in šara-, šora- sowie des erschließbaren FU *a. Urtscher. *o oder *u in tscher. šə̑r, šur ist das Ergebnis eines mehrphasigen Prozesses, in dem FU *a immer geschlossener wurde. Vgl. KB paremä- ~ MB porema- 'genesen' ~ KB U purə̑, U porə̑ 'gut, gesund' (E. Itkonen: FUF 29: 287, 31: 198; anders Steinitz; FgrVok. 36).
Ostj. anlautendes ś kann entweder durch einen Reihenübergang *ś > *ć oder durch einen Wechsel *ś ~ *ć in der Grundsprache erklärt werden.
Tscher. KB šor 'Schutt, Stäubchen, Schmutz' gehört nicht hierher (gegen Bereczki: NyK 62: 130), sondern ist ein tschuw. Lehnwort (Räsänen: MSFOu. 48: 213).
Nach Fokos (NyK 55: 20; ALH 3: 235) ist das ostj. Wort entweder eine Entlehnung der im Syrj. ausgestorbenen Entsprechung *śar von ung. szar oder von śar 'hölzerne Kugel'. Dies ist jedoch nicht akzeptabel, denn für die Annahme eines syrj. *śar 'Dreck, Kot' spricht lediglich die geringe Verbreitung des ostj. Wortes. Zu den obugrischen Entsprechungen von syrj. śar 'hölzerne Kugel' s. Toivonen: FUF 32:74; Rédei, SLW 162.
Nomen-Verbum.
Onomat.?