anhand von Uralothek |
? Komi/Syrj | S | se̮ʒ́ 'die beste reinste Sorte der Hanf- od. Flachsfasern' | |||||
S | se̮ʒ́ 'Faser Faden, Hede, Werg' | Wied [syrj] | |||||
S | soʒ́ 'Faser Faden, Hede, Werg' | ||||||
P | se̮ʒ́ 'die beste reinste Sorteder Hanf- od. Flachsfasern' | ||||||
? Ungarisch | szösz 'Werg, Hede' | ||||||
szöszke 'flachshaarig, gries; Blonde, Blondine' |
Auf Grund des syrj. Wortes ist mit *ä, auf Grund des ung. Wortes mit *e zu rechnen, wenn es auch im Ung. einige Beispiele dafür gibt, daß *ä zu einem geschlosseneren (labialen) Vokal wurde: emel- 'heben' > (dial.) ötnél-, keserű 'bitter' > (dial.) köserű.
Die Zusammenstellung ist nur dann einigermaßen wahrscheinlich, wenn in der Ausgangsform des ung. Wortes unter dem Einfluß des inlautenden *ć im Anlaut ein Wandel *s > *ś > sz stattgefunden hat, wenn das syrj. Wort nicht identisch ist mit dem Homonym 'klar, nicht trübe, rein' und wenn ung. szösz keine Entlehnung aus dem Urperm. in urung. Zeit ist.
Die Herleitung von ung. szösz aus einer Turksprache: kas.-tat. süs 'Werg, Hede', tschuw. süs 'zum Spinnen bereiteter Hanf od. Flachs' (Munkácsi: NyK 21: 127; Gombocz: MNy. 3: 358), ist nicht akzeptabel. Kas.-tat. süs ist möglicherweise ein syrj. Lehnwort, das tschuw. Wort stammt aus dem Kas.-Tat.
Lapp. (Hal.) S sauč 'Strick, Seil, Zaum aus Hanf' (Toivonen: FUF 19: 167) kann mangels weiterer Belege sowie wegen des anlautenden s und der Vokalverbindung au kaum Entsprechung von ung. szösz angesehen werden.
Sam. selk. N hač, NP sɑ̄ču, Ke. sɑ̄cu 'Brennessel, Hanf' (Beitr. 169; Paasonen: JSFOu. 30/20: 6) kann wegen des ɑ̄, a und des vorauszusetzenden inlautenden *č nicht hierzu gestellt werden.