anhand von Uralothek |
? Mari/Tscheremissisch | J | ləŋ 'sehr' | |||||
U | lə̑ŋ 'ziemlich, ganz, recht' | ||||||
B | lə̑ŋ 'viel' | ||||||
? Ungarisch | leg- '... -st aller' | ||||||
reg | let '... -st aller' | ||||||
reg | lët '... -st aller' |
Die Lautentwicklung im Ung. war wohl *ŋ > *ŋk > g; die Formen (dial.) let, lët sind sekundär. Die ursprügliche Bedeutung des ung. Wortes kann 'sehr' gewesen sein, und es dürfte ursprünglich nur an Pronomen als Verstärkungspartikel getreten sein und erst später an Adjektive, wobei es, mehreren Beispielen in anderen Sprachen ähnlich, zum Superlativpräfix wurde.
Die Herleitung von leg- aus dem Adverbialsuffix -leg durch Wortgrenzenverschiebung (teljesleg elől > teljes legelől 'völlig od. ganz vorn', Fuchs: FUF 30: 215) ist wegen der fehlenden Vokalharmonie unsicher. Die Erklärung aus dem Adverb le 'ab, hinab, herab, hinunter, herunter, nieder' + einem Verstärkungselement g (bzw. bei dial. let, lët aus dem Lokativsuffix t (Balázs: Pais-Eml. 127) ist wegen semantischer Schwierigkeiten noch weniger wahrscheinlich, als der FU Ursprung.
Das ostj. C leŋkə 'arm, elend, erbärmlich' (Honti: NyK 75: 206) gehört aus semantischen Gründen nicht hierher.