Based on the Uralothek |
? Finnish | kerte 'tunn skorpa på snön; dünne Kruste auf dem Schnee' | Gen. kertteen | |||||
kirsi 'Frost in der Erde; Eisrinde' | Gen. kirren | ||||||
? Estonian | kirs 'Eisschicht' | Gen. kirre, kirse | |||||
? Saami/Lappish | L | karasa 'Frost in der Erde' | |||||
L | kir 'Frost in der Erde; Eisrinde; gefrorene Bodenschicht' | < Finnish | |||||
L | karasa 'Frost in der Erde' | < Finnish | MSFOu: 74:73 (Collinder) | ||||
N | gir'si -rs- 'Frost in der Erde; Eisrinde; gefrorene Bodenschicht' | < Finnish | |||||
? Khanty/Ostyak | Trj | kȧrtəγ : pŏj-kȧrtəγ 'dünne Eiskruste auf dem Schnee' | pŏj 'Harsch' | Ostjakisches: 435 | |||
DN | kȧrtəm 'dünne Eiskruste auf dem Schnee, dünne Schneekruste' |
Ostj. γ und m sind Ableitungssuffixe.
Es ist unsicher, ob die alternativ mit dem ostj. Wort verglichenen finn. Wörter kerte bzw. kirsi zusammengehören. Die unterschiedliche Vokalvertretung ist möglicherweise durch den onomatopoetischen Charakter begründet.
Das im Ostj. anzunehmende urostj. *ä entspricht regelmäßig dem finn. e. Die Zusammenstellung des ostj. Wortes mit finn. kirsi ist nur auf Grund eines urostj. Wechsels *ä ~ *i möglich.
Onomat.
Tscher. (Ramst.) KB kert 'Eisrinde auf dem Schnee' (Toivonen: Vir. 1918: 78 mit ?; Äimä: MSFOu. 45: 211 mit ?; FUV mit ?; Collinder: CompGr. 124) gehört nicht hierher, weil es ein tat. Lehnwort ist. Tscher. (Ramst.) karšaka 'Schmutz und Eisscherben auf dem Wege' (Äimä: MSFOu. 45: 241 Anm. mit ?) kann aus lautlichen und semantischen Gründen nicht hierher gestellt werden.
Ostj. (434) Kr. kĕrt- 'gerinnen, steif werden (z. B. vom Sitzen)', Kaz. kɑ̆rлə- '„absterben", steif od. gefühllos werden (z. B. Bein, Arm...), erstarren (ein Toter)...' und wog. (Kann. Mskr.) KU kɑ̄rt 'Klumpen geronnenen Blutes', (WV 132) TJ kɑ̄rtəwj-, So. kɑ̄rt- 'erstarren' (Mark: Vir. 1928: 188) gehören nicht hierher, weil das Substantiv in beiden Sprachen (s. ostj. (433) DN kĕrt 'Klumpen geronnenen Blutes') syrjänisches Lehnwort ist und die beiden Verben (ostj. kĕrt-, wog. kɑ̄rtəwj-, kɑ̄rt-) Neubildungen zu den Substantiven sind.