anhand von Uralothek |
? Finnisch | kynä 'Feder, Federkiel; Rinne, Röhre; rännformigt bryggkärl; dricksho, ho; rinnenförmiges Braugefäß, Tränktrog, Trog' | ||||||
? Estnisch | küna 'Trog; kleines Boot mit flachem Boden' | ||||||
? Komi/Syrj | Lu | ke̮jne̮s 'kleine, runde, ugf. drei Viertelellen hohe Kufe für Piroggenteig' | |||||
I | ke̮jnes 'Milchnapf, Milchbütte' | ||||||
P | ke̮ńe̮·s 'Kufe' | ||||||
PO | kȯ·ńis 'Kufe' | ||||||
Chanti/Ostjakisch | O | kenȧs '(hölzerner) Zuber (für Wasser, zum Wasserhoken, für den Teig), Bottich (mit od. ohne Henkel)' | < Komi/Syrj | ||||
Mansi/Wogulisch | So | kēnas 'zuberartiges hölzernes Gefäß zum Wasserholen im Winter' | < Komi/Syrj |
Syrj. e̮s und is sind Ableitungssuffixe.
In den ostseefinn. Sprachen kann folgender Bedeutungswandel angenommen werden: 'rinnen-, röhrenförmiges Gefäß' → 'Rinne, Röhre' → 'Federkiel' → 'Feder'. 'Tränktrog, Trog, kleines Boot mit flachem Boden' kann aus der ursprünglichen Bedeutung erklärt werden.
Syrj. ke̮jne̮s kann nur dann mit den ostseefinn. Wörtern zusammengestellt werden, wenn e̮ der ersten Silbe durch einen Lautwandel FP *ü > urperm. *u̇ > *ȯ > syrj. e̮; entstanden ist (s. dazu Rédei: NyK 65: 371). In ke̮jne̮s kann ein sporadischer Wandel *ń > jn angenommen werden.
Mehrere Forscher (VglWb. 254; Wichmann: WotjChr. 57 mit ?; Beitr. 297 mit ?; Uotila: Vir. 1930:182; Toivonen: Vir. 1939:89; Serebrennikov: NyK 63:204; Lytkin, VokPerm. 124, CTIFU 52) haben das finn. Wort, wobei sie 'Feder' als die primäre Bedeutung betrachteten, mit wotj. gon 'Haare (am Körper), Gefieder' und syrj. ge̮n 'Daume(n), Flaumfeder(n), Haar(e) am Körper' zusammengestellt. In ESK wird finn. kynä mit der Bedeutung 'перо', zu syrj. ge̮n, mit der Bedeutung 'корыто для раccады' dagegen zu syrj. ke̮jne̮s gestellt. Dies ist jedoch aus semantischen Gründen nicht akzeptabel; die perm. Wörter sind möglicherweise iran. Lehnwörter (Joki: MSFOu. 151: 262).