anhand von Uralothek |
Finnisch | kahdeksan 'acht' | ||||||
Estnisch | kaheksa 'acht' | Gen. kaheksa | |||||
Saami | L | kaktse 'acht' | |||||
N | gavce -k'c- 'acht' | ||||||
Not | kāχc 'acht' | Kuollan: 118 | |||||
Kld | kāχc 'acht' | Kuollan: 118 | |||||
T | kākce 'acht' | Kuollan: 118 | |||||
Mordwinisch | E | kavkso 'acht' | |||||
M | kafksa 'acht' | ||||||
Mari/Tscheremissisch | KB | känδäkšə 'acht' | |||||
KB | känδäkš 'acht' | ||||||
V | känδäŋšə 'acht' | FUF:22:101 (Beke) | |||||
U | kanδaš 'acht' | ||||||
B | kanδaš 'acht' |
Das Numerale 'acht' der FW Sprachen ist, falls das Negationsverb in FW Zeit noch eine medial-reflexive Konjunktion besaß, aus folgenden Elementen entstanden: *kakta + (Negationsverb) *e + (modal-reflexives Konjugationssuffix) *k + (Px3 Sing.) *sä + (Dualsuffix) *n: *kakta e-k-sä-n > *kakteksan. Die ursprüngliche Bedeutung von 'acht' war 'zwei existieren nicht (zwei fehlen von zehn)'. Die Wortverbindung verlor, sobald sie zu einem Wort verschmolzen war, ihren prädikativen Charakter.
Im Lapp. und Mord. kann Synkope angenommen werden. Im Lapp. ist auslautendes *n, das die schwache Stufe hervorgerufen hat, für ein Genitivsuffix gehalten worden und geschwunden, während im Mord. die Konsonantenhäufung vereinfacht und die Form ohne n verallgemeinert wurde. Im Tscher. gelangte inlautendes n durch Metathese an seine heutige Stelle. Der palatale Vokalismus im Tscher. hängt mit der Analogiewirkung von KB ənδəkšə, U inδeše, B inδeš 'neun' zusammen.
Das Wort wurde früher für ein Kompositum aus *kakta 'zwei' und *deksam (< ieur. *dek̑m̮) 'zehn' gehalten (s. Literatur und *ükte e-k-sä > *ükteksä 'neun' FW). Diese Auffassung ist aus lautlichen Gründen nicht akzeptabel. Collinders Etymologie (Vir. 1953: 92): *kakta + (tscher. nt) + *ks + (FU) *luka 'zehn' kann, da in den behandelten Numeralien keine Spur eines luka 'zehn' existiert, aus semantischen Gründen nicht akzeptiert werden.
Siehe auch *kakta ~ *käkta 'zwei' FU, ?U und *ükte e-k-sä > *ükteksä 'neun' FW.