Based on the Uralothek |
Finnish | veli 'Bruder, Freund' | Gen. veljen | |||||
Estonian | veli 'Bruder' | Gen. vele, velja | |||||
Saami/Lappish | L | vielˈja 'Bruder' | |||||
N | vielˈljâ -llj- 'Bruder' | ||||||
Not | vielj 'Bruder' | 1898 | |||||
A | viľ 'Bruder' | 1898 | |||||
Kld | vīlj 'Bruder' | 1898 | |||||
T | vīlj 'Bruder' | 1898 | |||||
K | vīlj 'Bruder' | ||||||
? Hungarian | -vel, -val 'mit' | ||||||
velem 'mit mir' | |||||||
veled 'mit dir' | |||||||
vele 'mit ihm, ihr' |
Ung. vel, val war ursprünglich ein Komitativsuffix, das später Instrumentalfunktion angenommen hat. In mehreren verwandten Sprachen entwickelte sich das Komitativsuffix bzw. eine entsprechende Postposition aus einem Wort mit der Bedeutung 'Genosse, Freund': finn. kanssa 'mit', est. ga id. < finn. kansa 'Volk, Nation, Leute'; lapp. guim, guoim ~ gum, gu 'mit' < N guoiˈbme 'comrade, companion, husband, wife, neighbour' (vgl. Oinas: MSFOu. 123: 11, 13); ostj. Syn. pĭlən 'mit' < V pil, DT pit 'Kamerad', Kaz. pĭʌ 'Gatte, Gattin'; wog. K jårtėl 'mit'; am jårtlėm 'mit mir' < T K jort 'Genosse'.
Die Zusammenstellung ist wegen der entfernten Verwandtschaft unsicher.
Zu der falschen Zusammenstellung von vel, val mit finn. väki 'Kraft, Stärke, Macht' usw. s *wäke 'Kraft, Stärke' FU, ? U.
Nach Mészöly (Nyr. 59: 77 ff.; FUF 21: 56 ff.; MNy. 29: 212 ff.), Szamosfalvi [= Mészöly] (a.a.O. 297) und SzófSz. (mit ?) geht ung. vel, val auf das Ug. Ablativsuffix l zurück. Demnach wäre v bzw. altung. h eine sekundäre Bildung. Diese Annahme ist jedoch nicht akzeptabel, weil die adverbiale Verwendung der Variante vel (velem, veled, vele usw.) dafür spricht, daß das Suffix aus einem selbständigen Wort entstanden ist.
Nach Fokos (NéNy. 9: 197 ff) ist vel, val seinem Ursprung nach mit der (veralt., dial.) Form vel, val des Verbaladverbs ve, va identisch. Demnach wäre l ein auf einen Ablativ zurückgehendes Instrumentalsuffix. Diese Herleitung ist ebenfalls nicht akzeptabel, da mit ihr der ursprünglich palatale Vokalismus nicht erklärt werden kann. Auch semantisch ist es schwer vorstellbar, daß ein Instrumental-Komitativsuffix aus einem Verbaladverb entstanden sein soll.